Nachfolgend findet man die Zusammenfassung bzw. Inhaltsangabe des ersten Kapitels der Novelle „Zweier ohne“ von Dirk Kurbjuweit. Bei Fragen oder gefundenen Fehlern kann man sich jederzeit per Kommentar auf dieser Seite melden. Bitte beachtet, dass dies lediglich eine Zusammenfassung und keine Interpretation (!) der verschiedenen Szenen ist.
Ausgerechnet in einer Nacht, in dem ein Mädchen Selbstmord begeht, wird Ludwig der Freund des Erzählers Johann. Kennengelernt haben sich die beiden Elfjährigen erst zwei Wochen davor, als Ludwig neu in die Klasse von Johann gekommen ist. Gleich von Beginn an, ist Johann von seinem neuen Mitschüler in den Bann gezogen. Denn statt wie die anderen Schüler, die vom Gymnasium des Nachbarortes wechselten, über ihre neue Situation unglücklich zu sein, grinst Ludwig bei seiner Ankunft und macht einen freudigen Eindruck. Johann sucht zu dieser Zeit verzweifelt nach einem Freund und hat dabei konkrete Vorstellungen, wie eine Freundschaft auszusehen hat. So ist ein Freund jemand, den man dreimal hintereinander anrufen kann, eigentlich nach jedem Gedanken.
Zu der schicksalhaften Nacht, in der sich das Band der Freundschaft zwischen Johann und Ludwig schloss, nächtigt Johann bei Ludwig. Ludwigs Eltern wohnen unter einer Brücke, von der immer wieder Menschen in den Freitod springen. Johann kann nicht schlafen, will in sein eigenes Zimmer daheim zurück, gruselt sich gar vor Geistern, ehe ihm einfällt, dass die von ihm gehörten Geräusche vor der Zimmertür von Ludwigs Mutter stammen müssen, die von der Spätschicht heimgekommen ist.
Vorangegangen war der Anruf von Ludwig. Konkret rief er dreimal hintereinander bei Johann an. Beim letzten Anruf lädt er Johann zu sich nach Hause ein, auch mit Übernachtung. Und auch wenn Johann selbst zu diesem Zeitpunkt meint, noch nicht mit Ludwig befreundet zu sein, überredet er doch seine Mutter für eine Erlaubnis der Übernachtung, in dem er ihr sagt, dass die beiden in kurzer Zeit gute Freunde geworden sind.
Bei Ludwig lernt Johann erst einmal Ludwigs Vater kennen, der Johann etwas verlegen begrüßt. Mit dabei ist auch Ludwigs Schwester Vera, die von Ludwig aber nicht vorgestellt wird. Johann selbst nimmt die nur ein Jahr jüngere Vera kaum wahr, statt dessen widmet er sich lieber einer dreckigen Katze, die im Schoss von Vera sitzt.
Als eine Art Test lockt Ludwig Johann auf die Brücke über sein Elternhaus. Auch wenn sich Johann der Gefahr, die von der Brücke ausgeht, bewusst ist, will er doch Ludwig nicht enttäuschen und folgt ihm. Als sie am Rande der Brücke stehen, die Gefahr der Höhe in der Front und die Gefahr der rauschenden Autos im Rücken, fühlt sich Johann plötzlich „größer als sonst, auch älter.“ Die Höhe macht beide erwachsen. Als Ludwig dann aber auch noch die Seiten wechseln möchte, wird Johann plötzlich wieder der ängstliche kleine Junge von früher. Gedanklich sieht er, wie er beim Wechseln der Seite von einem Auto erfasst und durch die Gegend schleudern sieht. Ludwig ist enttäuscht, dass Johann kneift. Er meint, er hätte viele Telefonnummern gehabt, aber nur Johann angerufen.
Am Ende überqueren die beiden doch die Autobahn, unbeschadet. Dennoch nimmt es Johann Ludwig krumm, dass er ihn dazu gelockt hat.
In einem von Johann wahrgenommenen Pfannenkuchenwettessen rückt dieses Mal auch Ludwigs Schwester in den Fokus von Johann. Es ärgert ihn ein bisschen, dass aus dem Zweikampf mit Ludwig nun ein Dreikampf mit Vera geworden ist. Am Ende muss sich Johann beiden geschlagen geben, dennoch mustert er sie nun etwas genauer.
Auch wenn Johann den Aufprall zu erst hört und spürt, ist doch Ludwig der erste von beiden auf den Beinen. Zusammen finden sie ein junges, verkrümmtes totes Mädchen im Garten von Ludwigs Eltern. Der junge Johann kann sich erst gar nicht erklären, wie sie dorthin gekommen ist. Er meint gar, dass sie einfach so vom Himmel gefallen sei, da er die Brücke vergessen hat. Ludwig ist beim Anblick des verkrümmten toten Mädchen aufgeregt, allerdings nicht ängstlich aufgeregt wie Johann, sondern fast euphorisch. Für ihn scheint das tote Mädchen nur eine weitere Selbstmörderin zu sein, wie er es hier schon öfters erlebt hat. Mit einer großen Abgeklärtheit schließt er die Augen der Toten mit seinen Fingern.
Nach dem in der Nacht noch die Polizei und der Leichenwagen gekommen ist, reden die beiden Jungs noch vor dem zu Bett gehen über das Mädchen. Sie kommen zu dem Schluss, dass sie wegen Liebeskummer von der Brücke gesprungen sein muss und nennen sie Lisbeth, da für sie der Name nach einem Leben klingt, das sich nicht lohnt.
Bevor auch Johann einschlaft, macht er sich noch weitere Gedanken. Er weiß nun, dass Ludwig sein Freund sein würde. Er ist beeindruckt, wie Ludwig dem Mädchen die Augenlider schloss. Johann selbst hat die größte Angst vor dem Tod, Ludwig hingegen kennt sich mit Toten aus. Am Ende stellt Johann fest, dass man einen Freund gegen die Angst braucht und Ludwig ihm gegen die schlimmste seiner Ängste helfen kann.