Der Aufsatz wurde in der 11 Klasse eines technischen Gymnasiums geschrieben. Benotet wurde der Aufsatz mit dem Thema: Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür mit einer 2-3.
Aufgabe:
Bestimmt werden soll der Aufbau und der Kerngehalt der 4. Szene in kurzgefasster Form.
Schüleraufsatz:
Die 4. Szene (6. Gesamtauftritt) des Schauspiels mit dem Titel „Draußen vor der Tür“ spielt in einem Kabarett. Die Personen sind Beckmann, der Direktor und der Andere. Die Szene umfasst 6 Seiten, 3 Seiten davon spricht Beckmann, 2 ½ Seiten der Direktor und der Andere ½ Seiten. Die Szene lässt sich in 3 Teile (Einleitung, Hauptteil und Schluss) gliedern.
Nachdem in der vorangegangenen Szene, durch die Rückgabe der Schuld vom Kriegsgeimkehrer Beckmann an den Oberst nicht die Last von Beckmanns Seele genommen worden ist, nimmt Beckmann den Oberst beim Wort und wendet sich mit seinem Schicksal ans Kabarett. Dort trifft er auf den Direktor, der einen neuen Schiller, Grabbe oder Heine sucht. Beckmann, der in seinem jungen Leben noch nichts anderes als den Krieg erlebt hat, kann diese Anforderung nicht erfüllen. Ausgerechnet Beckmanns größtes Opfer, die schicksalsträchtige Teilnahme am Krieg samt Gefangenschaft, wird vom Direktor nicht anerkannt. Der Direktor als Teil der Gesellschaft verweigert seine Verantwortung gegenüber dem Krieg und dessen Opfer. Er habe niemanden nach Sibirien geschickt und sieht deshalb auch nicht ein, warum er Beckmann eine seiner drei geliebten Brillen schenken soll, obwohl Beckmann nur die Gasmaskenbrille aus dem Krieg besitzt. Durch die Ablehnung von Beckmann vertritt er die Meinung, dass die Geschichte und das Schicksal des Heimkehrers sein Publikum nicht interessiere. Die Wahrheit interessiere keinen, der unbekannte, anonyme Beckmann sei einer unter vielen, von denen die Gesellschaft nach dem Krieg nichts wissen möchte. Beckmann versteht, dass er mit der Wahrheit nicht weiterkommt.
So wendet er sich resigniert ab und steht ein weiteres Mal draußen vor der Tür.
Von der Gesellschaft , verkörpert vom Direktor, enttäuscht, entweicht Beckmanns restlicher Lebensmut. Nur durch das positive Zureden des Anderen, Beckmanns alter Ego, sieht Beckmann von einem weiteren Selbstmordversuch ab.
Stattdessen möchte Beckmann zu seinen Eltern und zurück in sein Zuhause aus seiner Kindheit, die letzte Bastion, die ihm Schutz und Geborgenheit verspricht.