Im dritten Akt kommt es zum Höhepunkt in Friedrich Schillers Drama „Don Karlos“. Durch die im zweiten Akt von Eboli aber auch Alba und Domingo ins Rollen gebrachte Intrige verspürt der König die beabsichtigte Eifersucht auf Karlos, da er glaubt, dass dieser ein Verhältnis mit der Königin habe. Allerdings fehlt dem König weiterhin die Glaubwürdigkeit an der ganzen Sache und befragt Alba weiterhin zu den Briefen, die er bisher behalten hat. In dieser Situation wird dem König klarer als jemals bevor, dass er am Hofe ganz alleine ist und es offenbar niemanden gibt, dem er wirklich vertrauen kann und dessen Aussagen glaubwürdig sind.
Alba und Domingo hatte der König zwischenzeitlich nämlich schon des Komplotts beschuldigt. Der König Philipp macht sich also auf die Suche nach einem vertrauenswürdigen Mann am Hofe und geht eine Art Liste durch. Dabei stößt er auf den Marquis von Posa, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich schon sehr um den Hof und das Königshaus verdient gemacht hat aber bisher noch kein einziges Mal mit irgendwelchen Bitten vor den König getreten ist. In diesen Eigenschaften vermutet der König ein vertrauenswürdiges Gemüt und lässt den Marquis zu sich bestellen.
Während der Audienz mit dem König wird jedoch sehr schnell klar, dass Posa niemals ein Vertrauter des Königs werden kann, da dieser dafür viel zu sehr von seinen politischen freiheitlichen Idealen überzeugt ist und kein „Fürstendiener“ werden kann. Die Gleichheits- und Freiheitsideale, für die er kämpft, sind einfach zu überwiegend. In der Unterhaltung spiegelt sich auch die zentrale Forderung „Geben Sie Gedankenfreiheit“ wieder! Dennoch macht Philipp den Marquis von Posa zu einem engen Vertrauten und zwar in dem er ihm aufträgt die Wahrheit über die Verwirrungen zwischen Karlos und Elisabeth herauszufinden und dem König darüber zu berichten.
super!